Straßenaufrüstung – die nächste Generation
Die momentan überwiegend im Straßenbau verwendeten Straßenbeläge bei befestigten Straßen sind Split und Asphalt. Der finale Belag besteht bei weniger stark befahrenen Straßen aus einer mehrere Zentimeter dicken Schicht Split, worunter sich noch weitere dickere Schichten verschiedenen Verbundmaterials befinden, die den Schub- und Druckkräften standhalten. In den darunter gelegenen Schichten sind weitere Beläge zur Erhöhung der Stabilität und zum Schutz vor Witterungen angebracht. Stärker befahrene Straßen bestehen größtenteils aus Asphalt. Sie sind ebenfalls aus mehreren Schichten aufgebaut, die für erhöhte Festigkeit, mehr Tragkraft und mehr Langlebigkeit sorgen. Je nach Anspruch und Einsatzbereich werden sie in speziellen Ausführungen auf unterschiedliche Weise aufgetragen. Einige Beläge haben besondere Eigenschaften wie beispielsweise erhöhte Rutschfestigkeit oder die Fähigkeit, Schall zu dämmen oder Abgase zu absorbieren. Darüber hinaus verfügen die klassischen Straßenbeläge kaum über weitere Funktionen.
Straße 2.0
Die Straßenbeläge der nächsten Generation können mehr. Es gibt verschiedene Konzepte, denen die Idee zugrunde liegt, dass die Straßen nicht nur befahren werden, sondern gleichzeitig weitere Zwecke erfüllen und beispielsweise auch Energie erzeugen können.
Der Clou ist, dass es bereits sehr vielversprechende Technologien mit Solarzellen auf dem Straßenbelag gibt, die auf bereits bestehenden Straßennetzen Einsatz finden können. Speziell konzipierte Solarmodule haben ähnliche Eigenschaften wie die vorhandenen Oberflächen und können ohne invasive Eingriffe angebracht werden. Zudem sind sie dünn und widerstandsfähig.
Die vorhandenen Straßen müssen lediglich mit zusätzlichen Systemen im Randbereich ausgestattet werden. Die Photovoltaikplatten selbst können auf die bestehenden Straßenoberflächen aufgeklebt werden.
Bei einer flächendeckenden Umsetzung kann die erzeugte Energie zum einen im direkten Umfeld der Straßen selbst genutzt werden, beispielsweise für die Straßenbeleuchtung, zur Versorgung von Ampelsystemen oder für E-Zapfsäulen auf Rastplätzen. Zum anderen ließen sich sogar ganze Wohngebiete mit Strom versorgen. Zudem könnten die Straßen sogar auf passive Weise Geld verdienen, wenn die überschüssige Energie weiterverkauft wird.